Gebündeltes Palliativangebot - 12 Plätze für palliatives Wohnen sowie acht Kurzzeitpflegeplätze.
Am 24. November 2023 hatte die Prignitz-Ruppiner Hospizgesellschaft mbH eingeladen, der zukünftige Betreiber, um die Grundsteinlegung für das Palliativzentrum am Eiskeller an der Wittstocker Allee in Neuruppin zu begehen.
Damit schloß sich der Kreis der Vorbereitung, der 2020/ 2021 mit einem Konzept aus der Schublade begann. „Wir hatten immer ein Konzept da. Wir suchten nach der Möglichkeit der Unterbringung für Leute, die das Haus wieder verlassen müssen“, erklärt Stephan Michelis vom Hospizverein. Zahlreiche erkrankte Menschen warten auf einen Platz im Hospiz – denn Möglichkeiten zum palliativen Wohnen, bei denen die Bewohner ganzheitliche Betreuung und Begleitung erfahren, gibt es deutschlandweit kaum.
2014 gab es bereits einen ersten Versuch durch die Ruppiner Kliniken, doch damals scheiterte die Idee. Etwa zehn Jahre später sieht es ganz anders aus. Das Palliativzentrum, als Ergänzung des Hospizes und des Versorgungsangebotes vom Palliativstützpunkt (SAPV-Team), ist unabdingbar und notwendig. Zukünftig werden alle Kräfte im Zentrum gebündelt. Denn das Versorgungsangebote besteht aus dem palliativen Wohnen, Kurzzeit-/Verhinderungspflege, palliative Pflege, neuer Standort des Palliativstützpunktes, Hospiz-Beratungsdienst und hausärztliche Praxis.
Einzugsbereit ist das Zentrum aktuell nicht, jedoch spricht Stephan Michelis davon, dass die „Arbeiten schon recht weit“ vorangeschritten sind. Eine Inbetriebnahme ist für April geplant. Zu dem Termin gibt es auch schon entsprechende Verpflichtungen mit zukünftigen Mietern, wie die Hausarztpraxis von Maren Thierock. Momentan in Wildberg praktizierend.
Bei Schlüsselvergabe wird dem Betreiber ein viergeschossiger Neubau übergeben. Die erste Etage ist dann den Institutionen mit ihren Büros vorbehalten. Auf der zweiten Etage folgen acht Plätze für die Kurzzeit-/Verhinderungspflege. Auf den zwei folgenden Etagen sollen zwölf Plätze für palliatives Wohnen entstehen. „Die geschaffenen Räume sind nicht krankenhaustypisch, sondern wohnlich eingerichtet“, gibt Michelis einen Ausblick für Interessenten.
Die Attraktivität und Notwendigkeit des Projektes hat zahlreiche Förderer auf den Plan gerufen, wodurch die Finanzierung von 3,7 Millionen Euro überhaupt möglich wurde. Michelis erinnert sich noch, dass sie im Hospizverein von einer bundesweiten Förderung gehört hätten. Der schnell ausgefüllte Antrag brachte erstaunliche 100 000 Euro. Dies war wie ein Startschuss. Weitere Anträge und Gespräche folgten. Geldgeber waren dann „Pakt für Pflege“, die Deutsche Fernsehlotterie, die Sparkasse OPR, das Land Brandenburg sowie der Landkreis OPR und die Stadt Neuruppin.
Neben dem Dank an die großzügigen Spender und Förderer, gilt der Stadt Neuruppin ein besonderer Dank. „Jens-Peter Golde, der vorherige Bürgermeister, war direkt behilflich, als es um die Suche nach einem passenden Grundstück ging“, erinnert sich Michelis noch recht gut. Final ist es das Grundstück an der Wittstocker Allee 3 in Neuruppin geworden. Dort wird auch ein studentisches Wohnen zukünftig ermöglicht sowie kulturelle Aktivitäten im ausgebauten Eiskeller.
Stephan Ellfeldt
Redaktion Märker