Ambulanter Hospizdienst (AHD) und Ehrenamt
Glücklich ist der Mensch, der seinen Nächsten trägt in seiner ganzen Gebrechlichkeit, wie er sich wünscht, von jenen getragen zu werden in seiner eigenen Schwäche.
Franz von Assisi 12./13. Jh.
Die Betreuung im Hospiz erfolgt durch das multiprofessionelle Team, das ergänzt wird durch den Einsatz freiwilliger Hospizhelfer, die ehrenamtlich tätig sind.
Sie bieten an, zusätzlich für einzelne Hospizgäste da zu sein, um sie in ihrer Freizeit zu unterstützen und bei gemeinsamen Spaziergängen zu begleiten.
Sie leisten Gesellschaft und ermöglichen dem einzelnen Hospizgast die Gestaltung des ganz normalen persönlichen Alltags.
1. Der ambulante ehrenamtliche Hospizdienst (AHD)
Der ambulante Hospizdienst versteht sich als Ergänzung zur häuslichen Krankenpflege. Er übernimmt keine speziellen pflegerischen Aufgaben. In der Betreuungstätigkeit wird auf die Bedürfnisse der Sterbenden vor allem in psychosozialer Hinsicht eingegangen. Schwer kranke und sterbende Menschen sollen möglichst ohne Schmerzen in ihrer gewohnten Umgebung und umsorgt von ihren Familien und Freunden bis zuletzt leben können.
Wir ehrenamtlichen Hospizhelfer/innen möchten helfen, die Wünsche der Kranken (z. B. nach Verbleib in ihrer Wohnung, nach Geborgenheit und Zuwendung, nach Gespräch und Sinnfindung u. a. m.) zu erfüllen. Den Angehörigen und Freunden versuchen wir, Hilfe und Entlastung zu schaffen. Auch sie werden nicht allein gelassen.
Es gibt so viele Möglichkeiten: Bilder ansehen, vorlesen, ein Gespräch führen, still beieinander sitzen… Darüber hinaus unterstützen wir die Angehörigen, Vorstellungen und Wünsche ihrer Schwerstkranken zu erfüllen – insbesondere die Bitte nach einem Sterben in vertrauter Umgebung – und helfen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Im ambulanten Hospizdienst arbeiten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bereiten sich in Seminaren auf das Begleiten von schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen vor. Sie entscheiden selbst darüber, wie viel Zeit sie aufbringen können und wie oft sie Begleitungen übernehmen.
Wahrhaftigkeit im Gespräch mit den Kranken und ihren Angehörigen ist eine Grundvoraussetzung.
Wir begleiten, unterstützen und beraten Schwerstkranke auch im Krankenhaus, im Alten- oder Pflegeheim oder im stationären Hospiz. Der ambulante Hospizdienst arbeitet unentgeltlich. Dass dieser Dienst weiter ausgebaut werden kann, setzt die Bereitschaft engagierter Menschen zur Mitarbeit voraus.
Wir Frauen und Männer des ambulanten, ehrenamtlichen Hospizdienstes
- gehören unterschiedlichen Konfessionen, Alters- und Berufsgruppen an
- bereiten uns auf die Hospizarbeit vor und nehmen laufend an Fortbildungen teil
- erbringen den Hospizdienst ehrenamtlich zu Hause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim
- unterliegen der Schweigepflicht
- verstehen uns als Ergänzung bestehender Hilfen und Dienste
Unsere Ziele
Wir möchten
- menschenwürdiges Sterben liebevoll begleiten
- die letzte Lebensphase in gewohnter Umgebung ermöglichen
- uns Zeit für die Kranken nehmen und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen
- Angehörige und Freunde beim Abschiednehmen und in der Trauer begleiten, wenn sie dies wünschen
Für Hospizgäste, die alleinstehend sind oder deren Angehörige nicht regelmäßig zu Besuch kommen können, versucht der Ehrenamtliche die Familie ein Stück zu ersetzen.
2. Vorbereitungskurse der ehrenamtlichen Helfer
Wenn Sie sich für eine Mitarbeit als ehrenamtliche Hospizhelfer/innen bzw. Begleiter/innen für Schwerstkranke und Sterbende interessieren, ist die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs Voraussetzung.
Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen und Hospizmitarbeiter 2025 (PDF)
Im Vorfeld dazu ist es uns wichtig, dass Sie sich überlegen
- ob Sie die Zeit für den gesamten Kurs aufbringen können
- ob Sie sich anschließend als ehrenamtliche/r Begleiter/in unserem Hospizdienst zur Verfügung stellen können (der wöchentliche Zeitaufwand beträgt ca. bis zu 6 Stunden)
- ob Sie auch nach Abschluss dieses Kurses eine regelmäßige Teilnahme an den Begleiter/innen treffen (Supervisionen) möglich machen können.
Zunächst werden wir Sie bitten, einen Fragebogen auszufüllen. Anschließend werden wir Sie dann zu einem persönlichen Gespräch mit der Kursleitung einladen.
Die Vorbereitungskurse haben folgende Inhalte:
Einstieg
Wer sind wir? Wohin gehen wir … Was ist es, dass wir uns gerade jetzt in unserem Leben mit Hospizarbeit beschäftigen? Motivationsklärung
Einführung in die Hospizarbeit
Entwicklung der Hospizidee/der Hospizinhalte und deren Umsetzung (Geschichte und Gegenwart), ambulante und stationäre Hospizarbeit, Auseinandersetzungen mit eigenen Erfahrungen von Krankheit, Abschied, Sterben, Tod und Trauer, Formen und Phasen der inneren Auseinandersetzung, Lebens- und Sterbemeditation, Lebensbedürfnisse sterbender Menschen …
Kommunikation
Einführung in die Grundlagen:
Wahrnehmen, Zuhören, Mitgehen, Dasein, Begleiten etc.
Kommunikation mit Schwerkranken und Sterbenden partnerzentriertes Gespräch,
Übungen zum Hören, Rollenspiele, Nähe und Distanz, nonverbale Kommunikation
Rechtliche Grundlagen
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, betreuungsrechtliche Grundlagen
Weitere Themen
- zu Hause sterben – Schmerztherapie – palliative Pflege
- Informationen
- Übungen zu Selbstannahme und Präsenz
- Spirituelle Begleitung
- Bedeutung der Spiritualität, Fragen nach dem Sinn, Religiosität, Angehörigenarbeit, Familienstrukturen, Situation der Angehörigen in der Zeit der Krankheit …
- Bestattung: Gestaltungsmöglichkeiten, Aufbahrung, Riten, Bräuche, Trauer, Trauerverläufe, -gestaltung, -phasen, -begleitung und -rituale
- erste praktische Erfahrungen, eigene erste Schritte als Begleiter/in bei schwerkranken Menschen und ihren Angehörigen zu Hause oder im Heim
Das Kursangebot umfasst ein zweitägiges Einstiegsseminar an einem Wochenende und acht ganztägige Seminareinheiten (jeweils samstags 10 – 18 Uhr, während der Sommerferien und im Dezember findet kein Kurstag statt).
Der Vorbereitungskurs kann nur insgesamt belegt werden. Die Teilnahme am Kurs ist kostenfrei. Wir erwarten im Anschluss daran eine mindestens zweijährige Mitarbeit in der Hospizarbeit.
Wenn Sie interessiert sind und sich angesprochen fühlen, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Ruppiner Hospiz e. V. bzw. an eine der Koordinatorinen des ehrenamtlichen ambulanten Hospizdienstes Frau Susanne Hoch oder Frau Katja Wendt.
Ruppiner Hospiz e.V.
Haus Wegwarte
Fehrbelliner Straße 38
16816 Neuruppin
03391 3917220
03391 3917109
info@ruppiner-hospiz.de
Susanne Hoch – Koordinatorin des ambulanten ehrenamtlichen Hospizdienstes
s.hoch@ruppiner-hospiz.de
0151 21926747
Katja Wendt – Koordinatorin des ambulanten ehrenamtlichen Hospizdienstes
k.wendt@ruppiner-hospiz.de
0151 23216702