Suizidassistenz – warum wir eine sorgende Gesellschaft brauchen

Seit 2020 haben wir in Deutschland die weltweit liberalste Regelung zur Suizidassistenz. Straffrei bleibt, wer Menschen hilft, sich das Leben zu nehmen. Seit drei Jahren haben ca. 1.000 Menschen im Jahr mit Hilfe von Sterbehilfevereinen davon Gebrauch gemacht. Die Zahl der „Doppelsuizide“ nimmt zu. Viele Menschen beschäftigt diese neue Lage und in den Einrichtungen des Gesundheitssystems wird um eine Haltung zur Suizidassistenz gerungen.

Die Meinungen gehen auch im Feld der hospizlichen und palliativen Sorge auseinander. Was bedeutet die Möglichkeit der Suizidassistenz? Wie kommen wir persönlich, aus welchen Gründen und wie in unseren Einrichtungen zu einer Haltung? Was bedeutet es jetzt, „Begleitung bis zuletzt“ anzubieten? Wie kommen wir mit den Menschen in Kontakt, um Sterbewünsche und Todeswünsche besprechbar zu machen? Und wie können wir diese Entwicklung vor dem Hintergrund von Pflegemangel und der gesamtgesellschaftlichen Situation auf die Zukunft hin verstehen?